Ullrich Sport U4P Kicker
Im neuen Büro gibt es endlich Platz für einen Kickertisch. Hier in Bulgarien sind italienische Modelle eigentlich am beliebtesten, aber mir gefällt der deutsche Stil einfach besser. Und es sollte ein Modell mit Balleinwurf sein, weil mir das für uns Hobbykicker angebrachter erscheint. Nach einigen Recherchen fiel dann die Wahl auf den Ullrich Sport U4P, der ein fast unschlagbares Preis-Leistungsverhältnis hat.
Ebenfalls kaufentscheidend war die kompetente telefonische Beratung, und die Tatsache, dass eine Lieferung hier nach Bulgarien bei Ullrich Sport absolut kein Problem darstellte, während andere Hersteller bzw. Händler da entweder direkt abwinkten oder Fantasiepreise verlangten. Bei Ullrich Sport fielen Versandkosten von knapp 120 Euro an, ein faires Angebot.
Auch das Thema Branding für cantanea wurde schnell, kompetent und preiswert erledigt. Ullrich Sport übernimmt dabei das komplette Foliendesign inklusive Material, Druck und Aufkleben zu einem guten Preis. Alles, was man selber liefern muss, ist das Corporate Design als Vektorgrafik.
Kleiner Wermutstropen war, dass zwischen Zahlungseingang und Versand über einen Monat lag. Ich erinnere mich aber --- ehrlich gesagt --- auch nicht wirklich, was als Lierferzeit ursprünglich angeboten wurde.
Dank DHL wurde die Lieferung dann auch zu einer echten Überraschung. DHL hatte zwar versprochen, die Lieferung rechtzeitig telefonisch anzukündigen, aber stattdessen klingelte es eines Abends einfach an der Tür, und es standen 100 kg Kickertisch für uns auf der Straße, die dann mit dem einzigen noch anwesenden Kollegen 2 Stockwerke nach oben gehievt werden mussten.
Montage
Benötigtes Werkzeug:
- 2 Innensechskantschlüssel 6 mm
- 1 Innensechskantschlüssel 3 mm
- 1 Kreuzschlitz-Schraubendreher
- 1 Hammer
- 1 Wasserwaage
- 2 dicke Bücher, Holzplatten oder Ähnliches
- evtl. 1 Splintentreiber (auch Durchschläger oder Durchtreiber genannt) 4 mm
Der Tisch ist ausreichend und gut verpackt, kam ohne Beschädigungen an, und ist größtenteils montiert. Zum Anbringen der Beine sollte man zu zweit sein. Dazu legt man den Korpus am besten auf einem Karton oder einer Decke auf einen stabilen Tisch. Um die Beine festschrauben zu können, müssen die vier Rundkopf-Hülsenmuttern an den Ende der Längsseiten des Kickers mit einem 6-mm-INBUS-schlüssel gelöst werden.
Diese Muttern halten vier Gewindestangen im Inneren des Kickers, die der Stabilisierung dienen. Die jeweils obere Stange lässt sich mit der Hand durch das Tor erreichen, die untere einfach von der Unterseite des Tisches aus.
Die Beine schraubt man zuerst nur locker mit der Hand fest, gerade so, dass sie nicht fallen. Dann löst man die Muttern jeweils auf einer Seite, drückt die Mutter von der anderen Seite ins Innere, damit die Gewindestange nicht fällt, während ein Helfer die Stange festhält, damit sie nicht mitdreht. Danach zieht man die Mutter auf der anderen Seite an, während man die Mutter auf der anderen Seite mit einem zweiten Innensechskant kontert. Ich könnte mir vorstellen, dass sich diese Mutter unter hoher Beanspruchung lösen können, und regelmäßig nachgezogen werden sollten.
Der fertig montierten Kicker kann jetzt vorsichtig vom Tisch heruntergehoben werden.
Wer will, kann die Beine übrigens mit Sand befüllen, um den Tisch schwerer zu machen. Das geht natürlich am einfachsten, bevor die Beine angeschraubt werden, zur Not aber auch noch nachträglich mit montierten Beinen. Die obere Öffnung der hohlen Metallbeine ist einigermaßen gut zugänglich.
Wenn der Kicker an seinem bestimmungsgemäßen Ort steht, kann er mit einer Wasserwaage ausgerichtet werden. Die Wasserwaage wird dazu auf das Spielfeld gelegt, das mit den vier verstellbaren Scheibenfüßen dann in die Waage gebracht wird.
Die Torbleche werden durch die Toröffnungen in den Hohlraum dahinter geschoben, mit einer Seite in einer Nut zwischen zwei Holzdübel eingesteckt, und dann einfach nach vorne fallengelassen. Sie bilden damit eine Art Dach für das Tor mit einer Neigung von ungefähr 45 Grad.
Die Balleinwürfe und Torzähler werden mit Holzschrauben befestigt. Die Löcher sind vorgebohrt, so dass das einfach geht. Die Holzschrauben für die Torzähler sind länger als die für die Balleinwürfe (die bei uns fehlten). Nicht verwechseln!
v. l. n. r.: Befestigung der Füße, der Balleinwürfe und der Torzähler
Bei den Standardstangen des U4P handelt es sich um stabile Hohlstangen mit gesplinteten Figuren. Hier könnte Ullrich Sport gerne eine Anleitung mitliefern, was aber nicht der Fall ist. So muss man sich im Internet umsehen. Aber Vorsicht dabei! Der erste Treffer auf Youtube liefert eine völlig falsche Anleitung, in der jemand die Puppen auf die eingebauten Stangen splintet. Das ist Quatsch!
Der U4P hat Wechsellager. Die Stangen lassen sich deshalb alle voll bestückt in den Tisch einsetzen.
Beim Bestücken der Stangen ist Konzentration angesagt. Wer zu blöden Fehlern neigt, findet hier ausreichend Gelegenheit.
Ein Satz besteht aus 8 Stangen. Die beiden kürzesten mit fünf Löchern sind für die beiden 5er-Mittelfeldreihen, die beiden längsten mit zwei Löchern für die 2er-Verteidigungsreihen vorgesehen, für Torwart und 3er-Angriffsreihen die vier mittleren Stangen mit je drei Löchern.
Fangen wir mit den Torwartstangen an. Zunächst wird auf die geriffelte Seite der Stange jeweils der Gummigriff geschoben. Sollte das zu schwer gehen, kann man den Griff ein paar Minuten in heißes Wasser legen. Er dehnt sich dann, und lässt sich einfacher aufbringen.
Die andere, glatte Seite der Stange wird mit einer der mitgelieferten Plastikkappen verschlossen.
Jetzt werden nach und nach die verschiedenen Teile auf die Stange geschoben. Zuerst eine Plastikscheibe, aber in der richtigen Richtung. Die Plastikscheibe hat auf der einen Seite einen kleineren Ring, der sich in den Gummipuffer schieben soll. Die andere Seite ohne diesen Ring muss zum Griff hinzeigen, so dass die Stange später frei auf der Innenseite des Lagers an der Bande gedreht werden kann.
Dann wird ein Gummipuffer aufgeschoben. Die Plastikscheibe wird durch den Innenring im Puffer gehalten.
Als nächstes kommt einer der Plastikstopper und dann der Torwart. Jetzt gibt es noch Gelegenheit zu kontrollieren, dass der Torwart in die richtige Richtung schaut, später nicht mehr. Hält man den Griff in der linken Hand, muss der Torwart nach rechts schauen.
Jetzt geht es in umgekehrter Reihenfolge weiter. Nach dem Torwart kommt der Stopper, dann der Gummipuffer und zum Schluss wird die Plastikscheibe mit der ebenen Seite nach außen in den Puffer geschoben.
Bestückung der Torwartstangen
Zum Splinten legt man die Stange auf zwei dicke Bücher, so dass das zu splintende Teil zwischen den beiden Büchern legt. Sowohl das Loch in der Stange als auch in den Plastikteilen sollte gegebenenfalls von Grat befreit werden. Das geht zum Beispiel mit einem 3mm-INBUS-Schlüssel.
Mit dem selben 3mm-INBUS-Schlüssel lässt sich die Position des zu splintenden Teils auf der Stange noch einmal gut kontrollieren. Alle Löcher in Plastik und Metall sollten absolut bündig und entgratet sein, bevor man mit dem Hämmern beginnt.
Wenn alles richtig sitzt (schaut der Spieler wirklich in die richtige Richtung?), treibt man den Splint mit einem mittelschweren Hammer mit fünf bis sechs kräftigen Schlägen ein. Kräftig, aber nicht mit Brachialgewalt! Sollte sich der Splint nicht bewegen, besser noch einmal kontrollieren, dass alles bündig sitzt! Mit den anderen zu splintenden Teilen (bei der Torwartstange sind das der Spieler und die beiden Stopper) wird genauso verfahren.
Als nächstens muss die Stange in den Kicker eingesetzt werden. Dazu schraubt man zunächst den äußeren Ring vom Wechsellager ab, dann schiebt man den Rest nach innen auf das Spielfeld, und zerlegt das Innenteil in seine beiden Einzelteile.
Jetzt wird der Griff durch das nun freie große Loch geführt, und die Stange bis zum Anschlag durchgeschoben. Das dünne Ende mit der Plastikkappe auf der anderen Seite lässt sich nun gerade so in das Loch einführen. Die beiden Innenteile des Lagers werden jetzt um die Stange herum ineinandergesteckt.
Das zusammengesetzte Innenteil des Lagers wird in das Loch eingeschoben, mit den beiden Plastikbolzen in den beiden dafür vorgesehenen Löchern in der Bande fixiert und schließlich wird der Plastikring über den Griff auf die Stange geschoben und das Lager wieder zusammengeschraubt.
Du hast einen Schraubenzieher geholt? Dann fummelst du am falschen Lager herum! Das richtige ist auf der anderen Seite und lässt sich von Hand auseinanderschrauben. Also noch einmal genau lesen, und die Bilder anschauen!
Das Ganze wird jetzt für alle anderen Stangen wiederholt, allerdings werden nur auf die Torwartstangen Plastikstopper gesplintet. Die restlichen Stangen haben keine Stopper.
Und falls man sich trotz aller Sorgfalt vertut, oder eine Puppe später ausgetauscht werden muss? Die Splinten lassen sich mit einem 4-mm-Splintentreiber wieder austreiben. Die meisten Splintentreiber sind achteckig. Meiner ist rund, was für diesen Zweck vermutlich besser ist. Im Zweifelsfall kann man bei Ullrich-Sport einen passenden Splintentreiber bestellen.
Das Abziehen der Griffe ist relativ schwierig. Auch hier hilft es, den Griff mit der Stange für einige Minuten in heißes Wasser zu tauchen. Danach lässt sich der Griff durch ruckartiges Ziehen irgendwann lösen. Am besten geht das vermutlich in einem Schraubstock, dessen Backen mit einem weichen Tuch verkleidet wurden, um die Stangen nicht zu zerkratzen.
Bevor man mit dem Spielen loslegt, kann man die Stangen noch an den Ende mit wenig Silikonspray einsprühen, das danach durch Drehen und Schieben in allen Richtungen auf der Stange und im Lager verteilt wird. Auf keinen Fall sollten Öle oder Fette verwendet werden, weil die früher oder später verkleben.
Und jetzt viel Spaß mit dem neuen Gerät!
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