Wartezeit bei Ryanair optimieren
Mit Ryanair zu fliegen, ist zwar oft relativ billig erfordert aber auch viel Geduld. Die aggressiven Sparstrategien der Billigairline gehen oft zu Lasten der Fluggäste, denn die haben ihr Ticket ja schon gekauft. Trotzdem kann man als Passagier nicht gänzlich wehrlos.
Wer zu den Leuten gehört, die beim Boarding immer ganz vorne stehen wollen, hat bei Ryanair sicher schon erlebt, dass man geraume Zeit auf dem Vorfeld oder im Bus wartet, und die gerade Angekommenen sind noch nicht einmal ausgestiegen. Dann kommt das Gepäck aus dem Flieger, die Mülltüten, es wird getankt, und schließlich geht es mit einer Stunde Verspätung los, vorhersehbar, und dennoch war die Verspätung auf keiner Anzeigetafel vermerkt.
Ryanair strebt auf allen Flughäfen eine Turnover-Zeit von 25 Minuten an. Zwischen Ankunft und Abflug einer Maschine sollen also exakt 25 Minuten liegen. Das ist ziemlich sportlich und klappt meistens nicht ganz, weshalb die Maschinen im Laufe eines Tages in der Regel eine ordentliche Verspätung zusammenfliegen, da es keinerlei Puffer gibt. Trödelnde Passagiere passen da überhaupt nicht ins Konzept, weshalb man bei Ryanair über Verzögerungen so spät wie möglich oder gar nicht informiert. Folge ist, dass Passagiere stundenlang Schlange stehen, am Gate oder noch schlimmer auf dem Vorfeld bei Regen und Schnee, obwohl die Maschine noch nicht einmal gelandet ist.
Es ist aber gar nicht so schwer herauszubekommen, wann die Maschine tatsächlich landen wird, und von diesem Zeitpunkt werden noch mindestens 25 Minuten bis zum Take-Off vergehen. Dazu muss man zuerst einmal herausbekommen, welche Maschine für den eigenen Flug verwendet wird.
Nehmen wir an, wir sind gebucht für Flug FR6307 von Köln/Bonn nach Sofia, planmäßiger Start am Sonntag um 18:30. Die Maschine nach Sofia wird planmäßig praktisch immer 25 Minuten vorher landen. Das ist auch hier so, und siehe da, sie kommt sogar aus Sofia, Flugnummer FR6306, planmäßige Ankunft 18:05.
Die offizielle Zeit für die voraussichtliche Landung bekommt man am einfachsten bei Google heraus, indem man nach der Flugnummer "FR6306" sucht. Google gibt das Ergebnis in einer übersichtlichen Darstellung aus.
Es geht allerdings noch genauer, denn schließlich ist der Luftverkehr eine öffentliche Angelegenheit. Alle Flugzeuge senden auf ihrer Reise Funksignale aus, die frei empfangbar sind. Weltweit gibt es viele Menschen, die diese Signale empfangen, aufbereiten und ins Internet stellen. Unzählige Websites bieten diese Daten als interaktive Karten an.
Die bekannteste ist flightradar24.com, die auch bei der Google-Suche nach einer Flugnummer relativ weit vorne auftaucht. Sucht man bei flightradar24.com nach der Flugnummer, sieht man ganz genau, wo sich der Flieger gerade befindet, und kann sogar die Bewegung verfolgen.
Es ist Sonntag 18:12, meine Maschine ist im Moment gerade über Nordbayern. Ausgeschlossen, dass die Maschine hier in Köln tatsächlich wie geplant um 18:30 abheben wird, obwohl von Ryanair keine Verspätung gemeldet wird. Grund sich jetzt schon auch nur in die Nähe der Schlange zu stellen, gibt es jedenfalls nicht.
Angenehmer wird das Fliegen mit Ryanair durch diesen kleinen Hack noch immer nicht, aber man hat zumindest das Gefühl, der Billigairline ein kleines Schnippchen geschlagen zu haben. Und nicht vergessen! Noch schlimmer als Fliegen mit Ryanair ist Arbeiten für Ryanair!
Guten Flug!
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